Praxis & Medizin

Studie: Probiotika können vor Präeklampsie und Frühgeburt schützen

Der regelmäßige Konsum probiotischer Kulturen hat in einer prospektiven Beobachtungsstudie die Rate der Präeklampsien und Frühgeburten gesenkt.

Entscheidend für den Schutz war jedoch der Zeitpunkt der Einnahme. Im Rahmen der norwegischen Mutter-und Kind-Kohortenstudie (Norwegian Mother and Child Cohort Study) untersuchten Wissenschaftler den Einfluss von mit Probiotika angereicherter Milch und die Häufigkeit des Auftretens von Präeklampsien und Frühgeburten. Die Wissenschaftler werteten dazu die Daten von 37.050 Schwangerschaften zwischen 1999 und 2008 aus. Ergebnisse: Der Konsum von Probiotika während der Spätschwangerschaft reduzierte das Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung um 20 %. Der Konsum vor der Schwangerschaft oder in der Frühschwangerschaft hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Präeklampsie-Risiko. Allerdings reduzierte die Einnahme von Probiotika während der Frühschwangerschaft das Risiko für Frühgeburten um 21 %. In diesem Zusammenhang hatte wiederum die Einnahme vor der Schwangerschaft oder in der Spätschwangerschaft keinen signifikanten Einfluss auf das Risiko.

Zusammenfassung: Die Einnahme von probiotischen Kulturen während der Schwangerschaft könnte in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Einnahme das Risiko für Präeklampsien und Frühgeburten reduzieren.

Nordqvist M, Jacobsson B, Brantsæter AL, Myhre R, Nilsson S, Sengpiel V. Timing of probiotic milk consumption during pregnancy and effects on the incidence of preeclampsia and preterm delivery: a prospective observational cohort study in Norway. BMJ Open 1/2018