Ultraschall (Sonographie)

Der Ultraschall (Sonographie) ist ein bildgebendes Verfahren zur schonenden Untersuchung von Gewebe und Organen. Durch Ultraschalluntersuchungen können Erkrankungen frühzeitig diagnostiziert und rechtzeitig therapiert werden.

Ein Vorteil des Ultraschalls gegenüber dem Röntgen liegt in der Unschädlichkeit der eingesetzten Schallwellen.

3D-Ultraschall

Für die werdende Mutter sind die Ultraschalluntersuchungen ein besonderes Erlebnis. Auch für den zukünftigen Vater sind diese Termine sehr wichtig. Das bildliche Erleben hilft beiden, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen.

In der Vergangenheit war Ultraschall jedoch immer nur zweidimensional möglich. Mit der Entwicklung des 3D-Ultraschalls ist es nun möglich, das heranwachsende Baby räumlich zu sehen.

Die 3D-Sonographie liefert vor allem wichtige diagnostische Erkenntnisse, wenn Auffälligkeiten bei der normalen Ultraschalluntersuchung weiterer Klärung bedürfen, z.B. liegt ein Vorteil in der verbesserten Früherkennung von Fehlbildungen, z.B. der Wirbelsäule oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.

Chromosomale Besonderheiten (z.B. Down-Syndrom, Edwards-Syndrom) können nicht diagnostiziert werden. Lediglich bestimmte körperliche Auffälligkeiten können Hinweise auf eine Chromosomenbesonderheit geben, sodass eine Fruchtwasseruntersuchung zur genetischen Diagnostik in Erwägung gezogen werden kann.

Der günstigste Zeitraum für 3D-Aufnahmen ist die 12. bis 16. Schwangerschaftswoche (für Bilder vom ganzen Ungeborenen) und die 25. bis 33. Schwangerschaftswoche (für  Detailbilder einzelner Organe und Körperpartien des Ungeborenen). Auch frühere und spätere Untersuchungszeitpunkte sind prinzipiell möglich, im Mittelpunkt dieser Untersuchungen steht aber immer der medizinische Erkenntnisgewinn.

4D-Ultraschall

Besonders eindrucksvoll sind die Aufnahmen einer 4D-Ultraschalluntersuchung, wenn das Kind schon etwas weiter entwickelt ist (29.-32. Schwangerschaftswoche). Gesichtszüge und nachvollziehbare Bewegungen können sichtbar gemacht werden und den Eltern eine lebendige Vorstellung vom Kind im Mutterleib geben. Aber auch zwischen der 12. und 16. Schwangerschaftswoche ist ein 4D-Ultraschall unter günstigen Bedingungen möglich. 

Im Mittelpunkt einer 4D-Ultraschalluntersuchung steht aber immer die diagnostische Erkenntnis, wenn Auffälligkeiten bei der normalen Ultraschalluntersuchung weiterer Klärung bedürfen. Die 4D-Ultraschalluntersuchung eignet sich besonders für die plastische Darstellung von Fehlbildungen des Körpers oder der Organe (z.B. Neuralrohrdefekte, LKGS). Zwar ist die direkte Feststellung von chromosomalen Fehlbildungen (z. B. Trisomie 21 – Down-Syndrom; Trisomie 18 – Edwards-Syndrom) nicht möglich, jedoch kann nach äußerlichen Merkmalen gefahndet werden.

Brustultraschall

Die Mammasonographie ist eine Untersuchung der Brustdrüse mit Ultraschallwellen. Sie wird zur Diagnostik von Gewebeveränderungen der Brustdrüsen angewandtund ist aufgrund der verwendeten Schallwellen nebenwirkungsfrei und ungefährlich. Sie kann bei Bedarf aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Mammasonographie wird empfohlen:

  • bei jeder Veränderung der Brustdrüse – Knoten, Schwellung, Schmerzhaftigkeit, Absonderungen
  • zur ergänzenden Untersuchung bei unklaren Röntgenbefunden der Brustdrüse (BI-RADS III/IV)
  • zur gezielten Zystenentleerung bei flüssigkeitsgefüllter Zystenbildung

Anwendungsgebiete bei Frauen:

  • die nahe Verwandte (Mutter, Schwestern, Tanten) mit einer Brustkrebserkrankung haben
  • bei denen beim Abtasten eine knotige Brustdrüsenveränderung (Mastopathie) festgestellt wurde
  • als zusätzliche Methode zur Mammographie, wenn Mikroverkalkungen, Zysten oder andere unklare Veränderungen gefunden worden sind
  • bei denen eine Gewebeprobe mikroskopische Zeichen für ein erhöhtes Entartungsrisiko ergeben hat

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bezeichnet die Mammasonographie in bestimmten Fällen als oft wirkungsvoller als die Mammographie. Vor allem bei jungen Frauen mit dichtem Brustgewebe sei die Sonographie aussagekräftiger als die Röntgenuntersuchung. Als Methode für eine Reihenuntersuchung kommt der Ultraschall allerdings nicht in Frage: Die Sonografie ist zu zeitaufwändig und die Ergebnisse sind sehr von der Qualität der Geräte und der Erfahrung des Untersuchers abhängig.

Pressemitteilung: "Ergänzender Ultraschall zur Brustkrebsfrüherkennung. DEGUM fordert mehr Information und Beratung von Patientinnen mit „röntgendichter“ Brust"

Hinweis: Lernen Sie durch regelmäßiges aufmerksames Betrachten der Brust und Selbstabtasten von Brust und Achselhöhle eventuelle Veränderungen erkennen.

Dopplerultraschall

Die Dopplerultraschall (Dopplersonographie) ermöglicht die Diagnostik von Gefäß- und Organerkrankungen.

Bei der Dopplersonographie handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren der Medizin, das Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch darstellen kann. Sie dient zur Beurteilung der Blutflussgeschwindigkeit und in der Kardiologie zur Diagnostik von Herz- und Herzklappenfehlern.

Besonders bei pathologischen Gefäßerscheinungen stellt die dopplersonographische Untersuchung die Basis des diagnostischen Vorgehens dar, da sowohl die Geschwindigkeitsverteilung im jeweiligen Gefäßabschnitt beurteilt wird als auch eine genaue Darstellung der Strömungsrichtung erfolgen kann.

Die Dopplersonographie wird im Fachbereich der Frauenheilkunde durchgeführt bei:

  • Messung der Durchblutung des Mutterkuchens und des Kindes
  • Darstellung des kindlichen Herzens in der Schwangerschaft
  • Messung der Durchblutung bei Geschwulsterkrankungen 

Die Dopplersonographie dient Ihrer Gesundheitsvorsorge und damit Ihrem Schutz vor Erkrankungen.

Vaginalultraschall

Bei der Vaginalultraschall (Vaginalsonographie) handelt es sich um ein diagnostisches bildgebendes Verfahren der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Dabei werden dargestellt:

  • Gebärmutter (Uterus)
  • Eierstöcke (Ovarien)
  • Eileiter (Tuba uterina)
  • Douglas-Raum (taschenförmige Aussackung des Bauchfells zwischen Mastdarm und Gebärmutter, die bis an das hintere Scheidengewölbe heranreicht)
  • Harnblase
  • Harnröhre (Urethra)

Die Untersuchung der Organe des kleinen Beckens unter Verwendung der Vaginalsonographie gehört zur Standarddiagnostik bei allen gynäkologischen Erkrankungen, der Sterilitätsdiagnostik und in der Frühgravidität (im ersten Drittel der Schwangerschaft).

Überdies ist das Verfahren auch bei einer  Schwangerschaft als Vorsorgemaßnahme für Mutter und Kind zu sehen. Die sonographische Untersuchung bietet die Möglichkeit, eine hochauflösende Darstellung der Organe des kleinen Beckens zu erreichen.

Anwendungsgebiete

  • Schwangerschaft 
  • Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft bzw. Bauchhöhlenschwangerschaft
  • Mehrlingsschwangerschaft
  • Risikoschwangerschaft
  • Fehlbildungen der Gebärmutter (Uterusfehlbildungen)
  • Eierstockzysten (Ovarialzysten)

Die Vaginalsonographie stellt eine exakte, schmerzfreie und risikoarme Methode dar, mit der eventuelle Entwicklungsstörungen ihres Kindes frühzeitig bemerkt und falls erforderlich, rechtzeitig diagnostische oder therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden können.