Sport tut dem Herzen sowie dem ganzen Körper gut! Und weil das allgemein bekannt ist, gibt es insbesondere zu Jahresbeginn viele entsprechende gute Vorsätze, mit denen Bewegungsmuffel ihren Körper durch mehr sportliche Betätigung wieder auf Trab bringen wollen. Leider tun sich aber besonders solche Menschen mit der Verwirklichung dieses Vorsatzes schwer, weil ihnen der Einstieg zum regelmäßigen Sporttreiben besonders anstrengend erscheint.
Doch wie jetzt eine Studie zeigt, können selbst langjährige Sportmuffel mit einem guten gesundheitlichen Erfolg rechnen, wenn sie ihren Körper ab jetzt körperlich trainieren. Denn eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder andere altersbedingte Herzerkrankungen können selbst dann noch durch aktives körperliches Training aufgehalten oder sogar verbessert werden, wenn zuvor mehrere Jahre kein Sport getrieben wurde.
Wer sich wenig körperlich bewegt, dem droht eine Versteifung der Herzwand, so die Autoren der Studie. Im Laufe der Jahre kann es auf diese Weise eher zu einer Herzinsuffizienz und weiteren Herzerkrankungen kommen, im Vergleich zu denjenigen, die regelmäßig Sport treiben.
53 gesunde Menschen mittleren Alters, die eher den Sportmuffeln zuzuordnen waren, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine für die Dauer von zwei Jahren mittels eines individuell ausgearbeiteten Trainingsprogramms für mindestens 30 Minuten an vier oder mehr Tagen die Woche Sport trieb, absolvierte die andere Gruppe ein Yoga- und balancebasiertes Kontrolltraining.
Im Ergebnis zeigte sich, dass sich das zweijährige Trainingsprogramm der ersten Gruppe äußerst positiv auf die Steifigkeit der Herzwand der betroffenen Freizeitsportler auswirkte. Im Vergleich zu den untersuchten Herzen der Studienteilnehmer in der zweiten Kontrollgruppe waren deren Wände weniger steif.
Außerdem führte das zweijährige Trainingsprogramm zur wünschenswerten Zunahme des Schlagvolumens des Herzens. Weitere Besserungen, die in der Sportgruppe eingetreten waren, zeigten sich unter anderem in Form einer optimierten maximalen Sauerstoffaufnahme des Blutes.
Auf Basis dieser Studienergebnisse wird klar, wie effektiv regelmäßiges Sporttreiben für die Herzgesundheit sein kann, da auch solche Alterungsprozesse, die möglicherweise bereits eingetreten sind, noch aufgehalten und umgekehrt werden können. Wer nicht schon in jüngerem Erwachsenenalter mit dem regelmäßigen Sport begonnen hat, sollte es spätestens in der mittleren Lebenshälfte tun, da der Trainingserfolg garantiert und eine Umkehr bereits eingetretener Alterungsprozesse des Herzens noch möglich sei, so die Studienautoren.
Howden E. et al.
Reversing the Cardiac Effects of Sedentary Aging in Middle Age—A Randomized Controlled Trial: Implications For Heart Failure Prevention
Circulation
1/2018
Gynäkologische Praxis
Dipl.-Med. Ulrich Schmidt
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe | Präventionsmedizin dgf
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